
"Pfingsten" - 2025 / Generated AI Art
Objektbezeichnung:
„Liber Mysticus: Festkalender und Evangelien für das Kirchenjahr“
Illuminierte Handschrift, Pergament, 1358
Provenienz:
Benediktinerkloster St. Walburg, Eichstätt (Oberbayern)
Katalogsignatur:
Clm 1358 – Codex Liturgicus Monasticus, Nr. 27
(Bayerische Staatsbibliothek)
Maße:
Höhe: 32,5 cm · Breite: 23,7 cm · Umfang: 204 Folia
Einband:
Spätes 14. Jahrhundert, Holzdeckel mit braunem Schweinsleder überzogen, einfache Blindprägung mit Rollenstempeln. Zwei originale Messing-Schließen erhalten. Restaurierte Kapitalbünde aus Hanfgarn, auf drei Doppelbünden geheftet. Rückenschild mit vergoldeter Beschriftung: „Liber Mysticus · St. Walburg“.
Dekoration:
32 Miniaturen in Gold- und Deckfarben, zahlreiche historisierte Initialen (teils mit figürlichen Szenen), rubrizierte Incipit-Seiten mit Bordüren aus Akanthus und stilisierten Drachenmotiven. Der Bildzyklus orientiert sich an liturgischen Höhepunkten (Advent, Weihnachten, Passion, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten).
Beispielhafte Miniatur:
Fol. 148r – Pentecostes
Die zentrale Miniatur zeigt Maria und elf Apostel unter einem gewölbten, goldgrundierten Himmelsraum. Über ihnen schwebt die Heilig-Geist-Taube mit ausstrahlenden Flammenzungen. Farben in intensivem Zinnoberrot, Lapislazuliblau, Malachitgrün und Auripigmentgelb. Figuren mit feinen schwarzen Federkonturen und weißen Höhungen.
Besonderheiten:
– Am unteren Rand von Fol. 3r findet sich ein Eintrag des Schreibers: „Frater Anselmus scripsit hoc sub abbate Conrado. Anno Domini MCCC LVIII“.
– Marginalien mit volkssprachlichen Notizen in bairischer Schreibsprache (Hinweis auf lokale Brauchtexte zu Ostern und Pfingsten).
– Auf dem hinteren Spiegel: Besitzervermerk in humanistischer Kursive: „Sum Friderici Augusti von Rebdorf“, um 1510.
„Liber Mysticus: Festkalender und Evangelien für das Kirchenjahr“
Illuminierte Handschrift, Pergament, 1358
Provenienz:
Benediktinerkloster St. Walburg, Eichstätt (Oberbayern)
Katalogsignatur:
Clm 1358 – Codex Liturgicus Monasticus, Nr. 27
(Bayerische Staatsbibliothek)
Maße:
Höhe: 32,5 cm · Breite: 23,7 cm · Umfang: 204 Folia
Einband:
Spätes 14. Jahrhundert, Holzdeckel mit braunem Schweinsleder überzogen, einfache Blindprägung mit Rollenstempeln. Zwei originale Messing-Schließen erhalten. Restaurierte Kapitalbünde aus Hanfgarn, auf drei Doppelbünden geheftet. Rückenschild mit vergoldeter Beschriftung: „Liber Mysticus · St. Walburg“.
Dekoration:
32 Miniaturen in Gold- und Deckfarben, zahlreiche historisierte Initialen (teils mit figürlichen Szenen), rubrizierte Incipit-Seiten mit Bordüren aus Akanthus und stilisierten Drachenmotiven. Der Bildzyklus orientiert sich an liturgischen Höhepunkten (Advent, Weihnachten, Passion, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten).
Beispielhafte Miniatur:
Fol. 148r – Pentecostes
Die zentrale Miniatur zeigt Maria und elf Apostel unter einem gewölbten, goldgrundierten Himmelsraum. Über ihnen schwebt die Heilig-Geist-Taube mit ausstrahlenden Flammenzungen. Farben in intensivem Zinnoberrot, Lapislazuliblau, Malachitgrün und Auripigmentgelb. Figuren mit feinen schwarzen Federkonturen und weißen Höhungen.
Besonderheiten:
– Am unteren Rand von Fol. 3r findet sich ein Eintrag des Schreibers: „Frater Anselmus scripsit hoc sub abbate Conrado. Anno Domini MCCC LVIII“.
– Marginalien mit volkssprachlichen Notizen in bairischer Schreibsprache (Hinweis auf lokale Brauchtexte zu Ostern und Pfingsten).
– Auf dem hinteren Spiegel: Besitzervermerk in humanistischer Kursive: „Sum Friderici Augusti von Rebdorf“, um 1510.
Beschreibung:
Dieses reich illuminierte Manuskript entstand im Rahmen einer klösterlichen Reformbewegung, die unter Abt Konrad von Rebdorf den liturgischen Festkalender neu ordnete. Der „Liber Mysticus“ diente als zeremonielles Vorlesebuch für die hohen Feiertage und enthält neben lateinischen Evangelientexten zahlreiche Miniaturen in leuchtendem Zinnoberrot, Lapislazuliblau und Blattgold. Die dargestellte Pfingstszene zeugt vom Einfluss französischer gotischer Maltraditionen, vereint mit der typisch süddeutschen Farbigkeit und dem linearen Stil des 14. Jahrhunderts.
Dieses reich illuminierte Manuskript entstand im Rahmen einer klösterlichen Reformbewegung, die unter Abt Konrad von Rebdorf den liturgischen Festkalender neu ordnete. Der „Liber Mysticus“ diente als zeremonielles Vorlesebuch für die hohen Feiertage und enthält neben lateinischen Evangelientexten zahlreiche Miniaturen in leuchtendem Zinnoberrot, Lapislazuliblau und Blattgold. Die dargestellte Pfingstszene zeugt vom Einfluss französischer gotischer Maltraditionen, vereint mit der typisch süddeutschen Farbigkeit und dem linearen Stil des 14. Jahrhunderts.
© Klausewitz, 2025